Mittwoch, 10. Juli 2013

Beobachtungsbericht 5.7.2013 - Die letzte Nacht, Monastiri Odigitrias.

Es war eine neue (oder alte?) Aussenlaterne hinzugekommen, aber auch das tat der Sache auf dem Klosterparkplatz keinen Abbruch.

Ich stiefelte gegen 22:20 los in die Weiten des Weltalls, versteckt hinter unserem Mietwagen.

Ich schaute mir zuerst noch einmal alle Nebelobjekte an, die ich am Vorabend gesehen hatte, um meinen Eindruck zu festigen.

Dann wollte ich ein paar alten Bekannten einen Besuch abstatten, um die Himmelsqualität zu vergleichen.

Das Feuerrad war problemlos zu fassen, auch bei kleineren 
Vergrösserungen.

Auch M51 war binnen Sekunden fassbar, ohne grosses
rumgesuche zeigen sich sofort Spiralarme.
In Deutschland ist es doch sehr Diffus im Vergleich.


Ich machte mich weiter auf, ein Objekt zu suchen, das ich noch nicht gesehen hatte.
Ist zwar nix wahnsinnig südliches im Vergleich zu den am Vorabend erspähten Dingen, 
aber mal wieder macht die Himmelsqualität sich hier bemerkbar.

Ich bin mal so frech Farbe in einer Zeichnung zu verwenden,
denn genau so war mein Eindruck.
Ich habe dieses Leuchten lange genossen.

Weiter ging es zum Saturnnebel, auch etwas was ich noch nicht gesehen habe.
Die Farbe war grünlich bis gelblich, ich werde dieses sofortige Farbsehen noch vermissen...

Man konnte indirekt auch die beiden Jets, die dem Nebel
seinen Namen geben sehen. Die aber nur sehr schwach...
deswegen hab ich hier nur den Haupteindruck
gezeichnet, und um niemand zu ärgern die Farbe 
weggelassen, hr hr hr :-)


Da es schon wieder 1 Uhr war, bereits wieder 2 Stunden seit Beginn der Dunkelheit verstrichen waren und wir morgen packen mussten, habe ich das Teleskop dann eingepackt. 

Ich habe mir noch eine ganze Weile ein letztes Mal die Milchstrasse angesehen und möchte abschliessend mal einen visuellen Eindruck auf ein DinA4 Blatt bannen, um zu zeigen was man auf Kreta "schon um die Ecke" sehen kann, ohne weit fahren zu müssen:


Ich habe die Ansicht mit der ungefähren Sterndichte mal in Stellarium simuliert:



Und das ganze noch einmal mit Sternbildlinien:


 So kann man sich die Himmelsqualtiät dort durchaus vorstellen.

Es war toll, auch wenn der Wind zu dieser Jahreszeit gnadenlos war und mir einige Striche durch die Rechnung gezogen hatte.

Ich ärgere mich im Nachhinein, das ich keine Nacht bis Sonnenaufgang mit dem Teleskop verbracht habe,
aber durch unser Tagesprogramm war das einfach nicht drinne.

Aber ich bin dort nicht das letzte Mal gewesen, soviel ist sicher.

Der Transport des Spiegels im Handgepäck und des Reisedobsons war problemlos, der Aufenthalt ist günstig und vor allem auch lecker :-)

Etwas schade, das wir mehr nach Plätzen gesucht haben, als geplant, aber beim nächsten Mal habe ich ja nun schon ein paar, die brauchbar sind und werde mich dann noch mehr auf das Beobachten konzentieren können.

Tschüss, Kreta, du schroffer Felsen, der aus dem Meer ragt, tschüss dunkler Himmel...

Mit einer Träne im Auge, als das Signal in der Kabine erklingt, als Sekunden später die Turbinen hochfahren, wir in den Sitz gedrückt werden ... 
Die Träne begann dann über die Wange zu rollen, als man spüren konnte das die Räder die Startbahn verlassen haben und wir wieder Richtung Deutschland abdrehten....

Tschüss Kreta ... 

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